Welt im Umbruch
– wie wir unsere Welt noch retten können
Die →Klimakrise schreitet voran, und es ist unklar, ob wesentliche Kipppunkte nicht bereits sogar schon überschritten sind, zumal die Erwärmung sich gerade erheblich beschleunigt. Uns bleibt fast keine Zeit mehr, um wirklich noch eine reelle Chance zu haben, das Schlimmste abzuwenden. Das Problem ist, dass unser aktuelles System nicht dazu geeignet ist, die Krise in den Griff zu bekommen.
Wir leben in einem System, das auf Wachstum und Profit ausgerichtet ist. Wirklich effektive Strategien zur Klimarettung wären aber nicht profitabel – sie würden Billiarden Verluste kosten. Es “lohnt” demnach in finanzieller Hinsicht nicht, hier zu investieren. Grüne Technologien stellen hier augenscheinlich eine Ausnahme dar. Es müssen aber immer Käufer gefunden werden, die diese Technologien rentabel machen. “Nur” den Planeten zu retten reicht als Anreiz für Investitionen in unserem System nicht aus, weshalb viele gute Ideen nicht umgesetzt werden. Unser aktuelles System verhindert also von vornherein, dass umfangreiche Maßnahmen ergriffen werden, um die Krise aufzuhalten.
Zusätzlich wird in diesem System umweltschädigendes Verhalten belohnt. Betrachten wir beispielsweise, unter welchen katastrophalen und aufwendigen Bedingungen die letzten Ölreserven aus den Ölsanden in Kanada herausgepresst werden. Die Umweltschäden sind enorm, was zählt ist hier nur der Profit der Ölkonzerne.
Mit diesem System lässt sich der Klimakollaps also eher nicht mehr aufhalten. Wir brauchen ein neues System, eines, das es uns ermöglicht, unabhängig von Kapitalwachstum zu handeln.
Wie ticken eigentlich “die da oben”?
Manche von uns fragen sich vielleicht: Wie können Menschen diese für die Umwelt katastrophalen Entscheidungen treffen, ohne selbst daran zu zerbrechen? Wie können diese Menschen nachts schlafen und wie können sie ihren Kindern noch in die Augen sehen? Dazu müssen wir uns die Machthaber in unserem System einmal genauer anschauen. Wie der Psychologie Kevin Dutton (Oxford University) in seinem Buch “Psychopathen” beschreibt, weisen diese Menschen häufig folgende Eigenschaften auf: Kaltblütigkeit, Durchsetzungsstärke, Konzentrationsfähigkeit, Furchtlosigkeit, rasche Auffassungsgabe, Energie, Charisma. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen auch Belinda Board und Katarina Fritzon (University of Surrey) in ihrer Studie (Psychology, Crime & Law, 2005). Zur Einschätzung von psychopathischen Persönlichkeiten wird die Psychopathy Checklist, kurz PCL, eingesetzt. Erfüllt man mehr als 75 Prozent der Merkmale, gilt man als Psychopath. Da diese Menschen Intelligenz und Mangel an Emotionalität geschickt miteinander vereinen, sind sie bestens geeignet für Berufe, in denen sie unser aller Lebensgrundlage zerstören zugunsten von Profit. Man kann auch davon ausgehen, dass sich an den Top-Positionen in der Regierung vielerlei Psychopathen bewegen (siehe K. Dutton im Artikel der “Welt”). Kurz: Wir werden also regiert von Psychopathen. Menschen, die nach ethischen Grundsätzen handeln, haben zumeist weniger Kaltblütigkeit und Durchsetzungsvermögen und sind seltener in hohen Positionen zu finden. Der Stärkste setzt sich durch – vor allem in Wirtschaft und Politik ist dies deutlich zu sehen.
“Unser System ist nicht ‘kaputt’.
Das System tut genau das, was es tun soll und wozu es entworfen wurde.
Es kann nicht mehr ‘repariert’ werden.
Wir brauchen ein neues System!”
(Greta Thunberg)
Was also muss der logische Ansatz sein,
um dieses System zu ändern?
Wir brauchen eine Welt, die ohne Eigentumsmacht und Kapitalgeld funktioniert. Eine Welt, in der alle Menschen grundversorgt sind, und zwar so, dass es ihnen damit gut geht – es ist nicht wünschenswert, dass sie wie aktuell Hartz-IV-Empfänger am unteren Limit leben. Sie sollen all das haben, was sie für ein wohlversorgtes Leben benötigen.
Wir brauchen eine Welt, in der Entscheidungen ethisch gewichtet getroffen werden. Unser aktuelles System bringt vorzugsweise Menschen an die Macht, die psychopathisch sind und dadurch nicht nur die Gesellschaft, sondern massiv auch die Umwelt schädigen. Der Machteinfluß unseres Reptilienhirns soll gezähmt werden.
Und es müssen endlich alle Menschen in die Gesetzgebung einbezogen werden. Die heutige angebliche „Demokratie“ ist keine, denn die Gesetze werden nicht vom Volk gemacht. Alle vier Jahre haben wir die “Wahl”, aus ein paar Parteien im schlimmsten Falle das kleinste Übel zu wählen. Die Parteien gewinnen uns durch ihre Wahlversprechen – halten tun sie diese aber häufig nicht. Die Gesetze werden also aktuell von Menschen gemacht, die häufig psychopathisch sind, zumeist zugunsten der erpresserischen Wirtschaft. Dabei gibt es die oft angeführten „Sachzwänge“ gar nicht, denn Sachzwänge können nur die Naturgesetze ausüben. Die Direktwahl mit ethischer Gewichtung gesteht jedem Menschen seinen – seinem Leidschaffungspotenzial angemessenen – Machteinfluss zu.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit sollen die Entscheidungen von der Empathie in den Menschen dominiert sein. Empathischere Menschen preschen üblicherweise nicht an die Macht und sind daher bisher in der Unterzahl und gegen Skrupellosigkeit ineffizienter, sorgen aber nachweislich für eine gerechtere, nachhaltigere und harmonischere Welt, wenn man sie lässt und stärkt.
Stellen wir uns also eine Welt vor, in der die Menschen, die vornehmlich empathisch, einfühlsam und fürsorglich wären, ein stärkeres Stimmgewicht bekämen – würden wir damit nicht eine echte Chance erhalten, unsere Welt zu retten, anstatt sie immer weiter auszubeuten und Kriege um Profit, Land und Ressourcen zu führen?
Da die Welt, die wir uns hier ausmalen, auf dem Grundwert der Empathie aufbaut, nennen wir sie Ethikratie, denn Ethik ist die bewusste Verwirklichung der Empathie. Sie erfüllt auch unseren Wunsch nach echter Demokratie.
Um diese wichtigen Punkte zu verändern, bedarf es eines grundlegenden Systemwechsels. Ein reiner Systemwandel, bei dem nur kleine Stellschrauben geändert werden, reicht nicht aus, um die drohende Katastrophe noch aufzuhalten und folgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.
Was muss das neue System bzw. Gesellschaftssystem uns bieten?
- Freiheit von Herrschaft, Macht- und Profit-Bestrebungen, Leistungs- und Wachstumszwängen
- Potenzial-Geld (kein unpersönliches Eigentum/Kapital-Geld mehr)
- Bedingungslose kostenfreie Wohlversorgungs-Ökonomie (keine Beute-Ökonomie mehr, Subsidiaritätsprinzip)
- Respektierung der Naturgesetze durch eine „Scientive“, die wissenschaftsbasierte Umsetzung des Naturgesetz-Diktats, die Legislative für den Lebensraum-Kontext
- Direkte Demokratie, die Legislative für den sozialen Kontext
- Keine Parteien mehr, keine Wahlen politischer Personen mehr
- Persönliche Stimm-Delegierung möglich/erlaubt
- Stimmengewichtung nach ethischer Reife
- Kant’sche Recht- und Schutz-Sprechung (Vorbeugung und Leidausgleich integriert)
- Landschafts-/Kulturraum-Verwaltung (keine Nationalstaaten mehr, grenzenfrei)
- gemeinschaftliche wohlwollende Verwaltung
Das alles kann die Ethikratie tatsächlich leisten.
Seien wir also mutig und lassen uns auf diese verrückt klingende Idee ein.
Denn es ist immer besser, die kleinste Wahrscheinlichkeit
eines echten Neubeginns für unsere Menschengemeinschaft
und damit der Rettung unserer Welt in Betracht zu ziehen
als unsere Zukunft als bereits verloren anzusehen.
Die Ethikratie braucht den unverzichtbaren „System Break“, will die große Transformation, kann den dazugehörigen einzigen möglichen friedlichen Weg und ist das Fundament für danach. Es geht darum, die Menschenwelt endlich human zu gestalten und so dem Diktat der Naturgesetze so rechtzeitig genug gehorchen zu können, dass wir das Kippen der Klimata, des physikalischen, ökologischen und Menschenwelt-Klimas verhindern können.
Die Ethikratie bildet keine Staaten mehr, sondern ist eine grenzenfreie Gemeinschaft mit der von ihr selbst gestalteten Verwaltung. Es herrschen alle Mitglieder der Gemeinschaft souverän gemeinsam. Die tiefenpsychologisch begründende Macht geht von ihrer vorrangig zu schützenden und zu versorgenden Nachkommenschaft aus.
Die Grundlage der Ethikratie bilden folgende Punkte:
- Scientive (Exekutive des Naturgesetz-Diktats, 1.Legislative [im Lebensraum-Kontext])
- Direkte Demokratie (2.Legislative [im sozialen Kontext])
- Keine Parteien mehr
- Wahlstimmengewichtung nach ethischer Reife
- Persönliche Stimm-Delegierung möglich/erlaubt
- Kant’sche Recht- und Schutz-Sprechung (Vorbeugung integriert)
- Landschafts-/Kulturraum-Verwaltung (keine Nationalstaaten mehr, grenzfrei)
Die Gemeinschaftsgewalten der Ethikratie
Der Grundfehler aller bisherigen Revolutionen (egal ob friedlich oder nicht) war bisher immer die Tatsache, dass nicht die empathischeren Menschen (die auf das Wohl aller schauen), sondern der psychopathischere Teil der Menschen die Macht übernahm. Das gilt für die französische (Jakobiner), die russische (Stalin), die chinesische (Mao selbst) und die Mauerfall-Revolution (die Beförderer des psychopathisch strukturierten Kapitalismus), um nur ein paar große, weltverändernde Umstürze zu nennen.
Bei dem Modell der „Ethikratie“ dagegen ist eine Bremse für das Reptil in uns grundlegend von vorneherein eingebaut.
Die Ethik ist die kognitive Manifestation der Empathie.
Dagegen ist die Faschistoidie die kognitive Manifestation der Psychopathie.
Ethik hat nichts mit „Moral“ zu tun.
Moral ändert sich von Ort zu Ort, von Zeit zu Zeit, von Gruppe zu Gruppe.
Auch die Mafia hat eine „Moral“.
Ethik ist unveränderlich, die ewigen Werte unseres Daseins als soziale Säugetiere.
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